Nichts zu beanstanden, geeignet für 4K-Video und 30 Jahre Gewährleistung

Ich war auf der Suche nach einer SD-Karte, die schnell genug ist, um 4K-Videos aufzuzeichnen. Gelandet bin ich beim bekannten Hersteller SanDisk und dessen Extreme-Reihe. Herausgefunden habe ich dabei, dass sogar noch 8K-Videos aufgezeichnet werden können und 30 Jahre Gewährleistung zugesagt wird. Nicht schlecht...

Leistungsvergleich der SanDisk SD-Karten

Die SanDisk Extreme-Karten bilden das untere Luxussegment im Angebot des amerikanischen Speicherkarten-Herstellers. Die SanDisk-Karten ohne Namenszusatz repräsentieren dagegen das Einsteigssegment, die SanDisk Ultra-Karten bilden das Mittelsegment und die SanDisk Extreme Pro-Karten repräsentieren das obere Luxussegment. Kurz gesagt: SanDisk < SanDisk Ultra < SanDisk Extreme < SanDisk Extreme Pro.

Das Unternehmen SanDisk

Das Unternehmen SanDisk ist wohl einer der bekanntesten Hersteller von SD-Karten. Das mag daran liegen, dass SanDisk bereits seit 1988 im Geschäft ist und 2001 an der Spezifikation des Standards für SD-Karten mitwirkte. Inzwischen ist das Unternehmen nicht mehr eigenständig, sondern gehört dem namhaften Speicherhersteller Western Digital an.

30 Jahre Gewährleistung auf SanDisk Extreme SD-Karten

SanDisk steht für Qualität. Das drückt u. a. die lange Gewährleistung aus, die SanDisk seinen Produkten einräumt. Bei den SanDisk Extreme-Karten umfasst die Gewährleistung ganze 30 Jahre - falls die Karten im vorgesehenen Einsatzgebiet genutzt werden.^Quelle

Das Einsatzgebiet umfasst Geräte wie Digitalkameras, Camcorder oder Drohnen. Konkret wird das Einsatzgebiet über eine Ausschlussliste spezifiziert. Auf dieser Liste schließt SanDisk den Einsatz in Geräten wie Armaturenbrettkameras, Überwachungskameras oder Servern aus. Es wird also keine Gewährleitung für den Einsatz in Geräten gegeben, die "Tag und Nacht" auf die Karten schreiben (oder lesen).

Kosenlose Datenrettungssoftware inklusive

Der Verpackung liegt ein Aktivierungsschlüssel für die Datenrettungssoftware RescuePRO Deluxe bei. Die Software kann für Windows und macOS heruntergeladen werden.^Quelle RescuePRO Deluxe ermöglicht es, Fotos, Videos und sonstige Dateien, die voreilig oder versehentlich von der SD-Karte gelöscht wurden, wiederherzustellen.

Ein kurzer Abstecher, worauf im Notfall eines Datenverlusts geachtet werden sollte: Grundsätzlich können Daten auf digitalen Medien wiederhergestellt werden, da Löschen bedeutet, dass der Eintrag zur Datei im "Inhaltsverzeichnis" des Mediums entfernt wird, nicht aber die Datei selbst. Die Datei bleibt unberührt bis der Speicherplatz irgendwann für neue Dateien benötigt und damit überschrieben wird. Im Notfall eines Datenverlustes sollte also nichts Neues gespeichert werden, bis die Datenrettung durchgeführt wurde.

Ein zweiter Abstecher zum sicheren Löschen: sollen Daten nicht-wiederherstellbar und endgültig gelöscht werden, muss nicht nur der Eintrag im Inhaltsverzeichnis gelöscht, sondern auch die Datei (mehrfach) überschrieben werden. RescuePRO Deluxe bietet diese Funktionalität für die gesamte SD-Karte unter der Bezeichnung "Wipe Media" an.

Geschwindigkeitstest der SanDisk Extreme SD-Karte

SanDisk verspricht - laut Aufdruck auf den Karten der Extreme-Reihe - bis zu 150 MB/s Lesegeschwindigkeit bei den 64, 128 und 256 GB-Karten und bis zu 90 MB/s Lesegeschwindigkeit bei den 16 und 32 GB-Karten.

Die Angaben sind allerdings eher der Kategorie Marketing zuzuordnen. Es sind obere Grenzen unter idealen Bedingungen. Man sollte nicht erwarten, diese Geschwindigkeiten zu erreichen.

Mein Geschwindigkeitstest mit der Software Disk Speed Test^Quelle ergab bei der 128 GB Karte folgende Lese- und Schreibgeschwindigkeiten.

Die theoretische 150 MB/s Lesegeschwindigkeit wurde nicht erreicht. Aber dafür wurde eine deutlich höhere Schreibgeschwindigkeit erreicht, als die Geschwindigkeitsklasse U3 bzw. V30 verlangen würde. Dafür wären nur 30 MB/s notwendig gewesen, siehe Abschnitt "Geschwindigkeit" unten.

Wie viele Fotos passen auf eine SD-Karte?

Anzahl Fotos und das Speicherformat (JPG vs. RAW)

Hier muss zwischen verschiedenen Formaten unterschieden werden, die zum Abspeichern von Fotos zur Auswahl stehen. Diese Formate sind meist JPG und RAW.

Das JPG-Format nutzt eine verlustbehaftete Komprimierung, um Fotos speichereffizient zu sichern. Kleine Details im Bild gehen verloren, was in der Privat-Fotografie kaum auffällt und zu verkraften ist.

Das RAW-Format nutzt keine (verlustbehaftete) Komprimierung. RAW-Fotos sind größer als JPG-Fotos und belegen mehr Speicherplatz. Das RAW-Format eignet sich für Profi-Fotografie oder wenn Fotos später am PC bearbeitet werden sollen.

Faustregeln für die Anzahl an Fotos

Es kursieren Faustregeln im Internet, wie dass ein JPG-Foto etwa ein Zehntel eines unkomprimiertem RAW-Fotos belegt^Quelle oder dass ein komprimiertes RAW-Foto etwa so viele MB belegt, wie es Megapixel enthält, während ein unkomprimiertes RAW-Foto etwa doppelt so viele MB belegt, wie es Megapixel enthält^Quelle.

Anzahl an Fotos für einige Kameras

Auf der sicheren Seite ist man, wenn man online nach konkreten Größengaben sucht. Ich kann dafür die Seite PhotographyBlog.com^Quelle empfehlen, wo praktisch für jede Digitalkamera entsprechende Angaben zu finden sind. Ein Auszug für einige Kameras und die Hochrechnung für 32 GB-, 64 GB-, 128 GB-, 256 GB-, 512 GB- und 1 TB-Karten ist in folgender Tabelle zu finden (Annahme: 1 GB = 1024 MB, 1 TB = 1024 GB).

Was bedeuten die Symbole auf SD-Karten?

Auf SD-Karten häufen sich Abkürzungen und Symbole, um alle Standards zu kennzeichnen, die eine Karte erfüllt. Das kann erschlagend wirken. Grundsätzlich verbergen sich aber lediglich Angaben zu drei Kategorien dahinter: Abmessung, Speicherkapazität und Geschwindigkeit.

Die Abmessungen bei SD-Karten (SD, miniSD, microSD)

SD-Karten wurden ursprünglich in drei Abmessungen (SD, miniSD und microSD) angeboten.^Quelle Heutzutage findet man jedoch nur noch die großen SD-Karten (z.B. in Digitalkameras) und die kleinen microSD-Karten (z.B. in Smartphones). Die mittelgroßen miniSD-Karten werden nicht mehr produziert.

Mit Hilfe von Adaptern kann jede microSD-Karte in eine SD-Karte umgewandelt werden. Dazu steckt man die microSD-Karte in den Adapter, der das Format einer SD-Karte hat, und fertig. Da die Adapter keine aktiven elektronischen Bauelemente beinhalten, beeinträchtigen sie weder Lese- noch Schreibgeschwindigkeit.

Die Speicherkapazitätsklassen bei SD-Karten (SD, SDHC, SDXC, SDUC)

Die Abkürzungen SD, SDHC, SDXC und SDUC bezeichnen vier Standards, die sich hauptsächlich bezüglich der Speicherkapazität unterscheiden.^Quelle

Die Standards sind aufwärts- aber nicht abwärtskompatibel. Man kann also die älteren SD-Karten in Geräten verwenden, die den neueren SDHC-Standard unterstützen, aber man kann nicht umgekehrt die neueren SDHC-Karten in Geräten einsetzen, die nur den älteren SD-Standard unterstützen. Die Reihenfolge lautet: SD < SDHC < SDXC < SDUC.

Die Geschwindigkeitsklassen bei SD-Karten (C2, C4, C6, C10 / U1, U3 / V6, V10, V30, V60, V90 )

Bei der Geschwindigkeit von SD-Karten ist normalerweise die minimale Schreibgeschwindigkeit von Interesse. Sie bestimmt, wie hoch die maximale Auflösung von Foto- und insbesondere der Videoaufnahmen sein kann. Denn um z.B. ein 8K-Video aufzuzeichnen, müssen mehr Daten pro Sekunde, als bei einem HD-Video, auf die SD-Karte geschrieben werden können.

Die offizielle SD Association empfiehlt je nach Videoauflösung folgende Geschwindigkeitsklassen.^Quelle

In der Tabelle werden Bereiche angegeben (z. B. sowohl V60 als auch V90 für 8K Video), da weitere Eigenschaften, wie das aufzeichnende Gerät eine Rolle spielen. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man entweder die höhere Geschwindigkeitsklasse wählt oder für das spezielle Gerät nach Erfahrungswerten anderer Nutzer sucht.