Der LG OLED evo G4 lässt jeden Film gut aussehen

Warum kauft man heutzutage einen neuen Fernseher?

Wenn der alte Fernseher nicht gerade kaputt ist, dann für kristallklare Bilder, lebendige Farben und tiefes Schwarz. Für ein immersives TV-Erlebnis in Bild und Ton.

Für Fans solcher Erlebnisse hat LG ein neues Flagschiff, den LG OLED evo G4, auf den Markt gebracht. Ein TV mit Premium OLED-Display und modernsten KI-Prozessor.

Auf dem G4 werden nicht nur aktuelle, hochwertige Videoinhalte zum Genuss. Dieser TV skaliert auch ältere Filme und Serien hoch, versieht sie mit lebendigen Farben und lässt den Inhalt einfach brillant aussehen.

Die Details, warum ich so begeistert bin, im folgenden Erfahrungsbericht.

Bildqualität des G4

LG ist als führender Hersteller von OLED-Displays bekannt. Nicht ohne Grund lassen viele TV-Hersteller, also auch LG's Konkurrenten, ihre OLED-Displays beim südkoreanischen Unternehmen produzieren.

Bei der OLED evo-Serie, welcher der G4 angehört, handelt es sich um LG's Premium OLED-Serie. Die Abkürzung evo steht für Evolution und damit die neueste Technologie.

Ihre Bildqualität erreicht die OLED evo-Serie durch ein spezielles OLED-Display gepaart mit einem modernen KI-Prozessor, worauf ich in den beiden folgenden Abschnitten jeweils eingehen möchte.

Das OLED-Display der Millionen Linsen

LCD vs. OLED

Grundsätzlich ist OLED die überlegene Displaytechnologie bei Fernsehern. Im Gegensatz zu LCD-Displays zeigen OLED-Displays lebendigere Farben, höhere Kontraste, und weniger Bewegungsunschärfe.

Die OLED-Technologie erreicht das durch selbstleuchtende Pixel, während die LCD-Technologie ihre Hintergrundbeleuchtung, möglichst pixelgenau, aktivieren muss, um die Pixel zum Leuchten zu bringen.

Premium OLED

OLED evo ist eine LG-eigene Weiterentwicklung der OLED-Technologie. Dabei wird eine zusätzliche Schicht ins Display eingebracht, die die Wellenlänge des ausstrahlenden Lichts verfeinert und die Leuchtstärke erhöht.^Quelle

HiFi.de bietet eine gute und ausführliche Erklärung dieser Technologie, die Micro Lense Array (MLA) genannt wird.^Quelle Kurzum: die zusätzliche Schicht besteht aus Millionen, winzig kleiner Linsen, die vor jedem Pixel geschoben werden. Diese Linsen bündeln das ausstrahlende Licht der OLED-Pixel und leiten es zielgerichtet zum Zuschauer. Dadurch entsteht weniger Streulicht und die Leuchtstärke der Pixel erhöht sich.

Der alpha 11 KI-Prozessor

Die zweite Komponente der OLED evo-Geräte sind LG's alpha-Videoprozessoren, die in Form des alpha 11 aktualisiert wurden. Der alpha 11 beinhaltet die neuesten KI-Techniken, die sich momentan ja äußerst rasant weiterentwickeln.

Der alpha 11 wurde allerdings nur im G4 und M4 verbaut. LG's weitere TV-Modelle haben das Upgrade auf den neuen Prozessor nicht erhalten.

Was macht ein Prozessor im TV?

Prozessoren spielen in modernen Fernsehern eine zentrale Rolle. Sie dekodieren nicht nur Bits und Bytes in ein visuell sichtbares Bild. Moderne TV-Prozessoren skalieren niedrige Auflösungen auf 4K hoch, passen Farben und Kontrast bestmöglich an das verbaute Display an oder reduzieren Bewegungsunschärfe.

Künstliche Intelligenz erhält Einzug in TV-Prozessoren

Der alpha 11 geht noch weiter: Er führt z.B. feinste, KI-basierte Bildverbesserungen bis auf Pixelebene durch, während Vorgängergeneration nur Bildbereiche oder das gesamte Bild als Einheit aufhübschen konnten.^Quelle Diese Bildverbesserungen werden entsprechend der persönlichen Vorliebe durchgeführt. Dafür wählt man in der Einrichtungsphase den persönlichen "Lieblingsgeschmack" anhand von Beispielbildern und der alpha 11 hübscht dann Filme, Serien und Sendungen entsprechend auf.

Der alpha 11 ermöglicht weiterhin 4-faches Picture-in-Picture, während Vorgängergenerationen nur 2-faches Picture-in-Picture bewältigten. Mit dem alpha 11-Prozessor ist es also möglich, vier Sportereignisse gleichzeitig zu verfolgen ^^

Auch in der Genre- und Inhaltserkennung hat der alpha 11 einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Er soll z. B. Bildrauschen aufgrund schlechter Qualität gegenüber beabsichtigtem, vom Regisseur bewusst eingesetzten Rauschen besser unterscheiden. Ersteres Rauschen wird entfernt, während zweiteres Rauschen beibehalten wird.

Soundqualität des G4

Grundsätzlich sind in Fernsehern verbaute Lautsprecher okay, manchmal gut, aber nie begeisternd.

Virtual 11.1.2 Surround

Das gilt auch für den OLED evo G4. Die Lautsprecher sind natürlich hochwertiger als bei einem Fernseher für wenige Hundert Euro. Sie sind gut, und zudem erzeugt der G4 ein virtuelles 11.1.2 Surround-Erlebnis, das sich hören lassen kann.

Die Notation 11.1.2 kommt vom Dolby Atmos-Standard. Vielen ist vermutlich das 5.1- oder 7.1-System mit 5 oder 7 Lautsprechern und einem Subwoofer ein Begriff. Dolby Atmos nimmt noch Deckenlautsprecher hinzu, die über die dritte Zahl in dieser Notation gekennzeichnet werden. Der G4 simuliert also 11 Raumlautsprecher, einen Subwoofer und 2 Deckenlautsprecher.

Schwachstelle: "Simulation"

Mit dem Schlagwort Simulation sind wir schon beim eigentlichen Problem: Die Lautsprecher stehen nicht wirklich im Raum bzw. hängen nicht wirklich an der Decke, sondern sie sind im Fernseher verbaut.

Für eine wirklich immersive Soundkulisse kommt man an externen Lautsprechern (oder wenigstens einer hochwertigen Soundbar) nicht vorbei.

Die Lösung: HDMI eARC

Mir ist bei Fernsehern daher wichtig, dass der Anschluss eines externen Lautsprechersystems bestmöglich, also kompressionslos, unterstützt wird.

Aktuell bedeutet das die Unterstützung des HDMI ARC-Standards, oder besser, des neuen HDMI eARC-Standards. Letzterer überträgt auch den objektbasierten Dolby Atmos-Standard verlustfrei an Receiver oder Soundbar.

Der G4 unterstützt HDMI eARC, wie man es von einem Gerät in dieser Preisklasse auch erwarten kann. Alles weitere bzgl. der Soundqualität hängt dann vom angeschlossenen Soundsystem ab.

Design und Ausführungen

Neben Bild und Ton überzeugt der G4 auch durch sein simples, elegantes Design. Außerdem ist der ganze Fernseher nur unglaubliche 2,4 cm dick!

Das Gerät ist in einer Ausführung mit Standfuß (G49LS) und in einer Ausführung für die Wandmontage (G48LW) erhältlich.

Die Ausführung mit Standfuß ist nur in zwei Displaygrößen, 55 und 65 Zoll, verfügbar. Die Ausführung für die Wandmontage ist in 55, 65, 77, 83 und 97 Zoll verfügbar.

Technik, Anschlüsse und Apps

Der G4 bietet mit 4 HMDI 2.1 Eingängen, die 4K bei 120 Hz unterstützen, 3 USB 2.0 Anschlüssen, Ethernet und WiFi ausreichend Konnektivitätsmöglichkeiten.

Das LG-eigene Betriebssystem webOS ist benutzerfreundlich und intuitiv zu bedienen. LG verspricht für den G4 vier Upgrades auf die jeweils neueste webOS-Version bereitzustellen. Danach werden nur noch Updates geliefert.

webOS beinhaltet Apps für alle bekannten Streaming-Anbieter im App-Store: Netflix, Prime Video, Disney+, Youtube, Twitch, Spotify, ...

Mein Fazit

Ich bin vom Display und der Bildqualität begeistert! Allerdings ist der LG OLED evo G4 kein Gerät für Leute, die den TV nur nebenbei laufen lassen.

Die z. B. 2700 € für meine 65 Zoll-Variante lohnen sich nur, wenn man Filme und Serien in guter Qualität zu schätzen weiß.